T. J. Clark

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SILIZIUM

Silizium (Si) ist im biologischen Material als Silanat vorhanden, ein Äther- (oder esterartiges) Derivat der Kieselsäure, das vielleicht bei der Struktur der Glycosaminoglycane und dessen Eiweißkomplexe eine Rolle spielt. Bindegewebe wie die Hauptschlagader, die Luftröhre, die Sehnen und die Haut sowie ihre Fortsätze beinhalten einen Grossteil des im Körper zurückbehaltenen Siliziums.

Mangelerscheinungen: Die meisten Anzeichen eines Silizium-mangels bei Hühnern und Ratten weisen auf einen abweichenden Metabolismus des Bindegewebe sowie der Knochen. Küken, die an einer semisynthetiscen Diät mit uznzureichendem Siliziumgehalt gefüttert wurden, wiesen Abweichungen in ihrer Schädelstruktur  auf, die mit dem niedrigen Kollagengehalt im Zusammenhang stehen, sowie Missbildungen der langen Knochen, die von kleinen, schlecht gebildeten Gelenken sowie fehlerhaftes endochondrales Knochenwachstum gekennzeichnet ist.

Empfehlungen: Da keine sachgerechten Daten über Menschen vorhanden sind, kann man der Extrapolation der im beschränkten Maße vorhandenen Tierstudien entnehmen, dass der Bedarf an Silizium für den Menschen ziemlich gering sei—im Bereich 2 bis 5 mg pro Tag. Allerdings sind die in der Regel aufgenommen Formen von Silizium--Aluminosilikat und Kieselerde weder so resorbierbar noch so verfügbar wie Natrium-Metasilikat. Ausserdem tragen Faktoren wie die allgemeine Alterung und ein niedriger Estrogenspiegel dazu bei, dass der Körper nur eingeschränkt Silizium aufnehmen kann. Deshalb liegt die empfohlene Tagesdosis vielleicht zwischen 5 und 10 mg pro Tag.

Beste Quellen: Die Siliziumeinnahme (bei Menschen) über die Nahrung variiert sich stark, je nachdem, was für eine Konzentration konsumiert wird (Lebensmittel mit überwiegend Tierproteinen haben einen niedrigeren Siliziumgehalt, wobei diejenigen mit überwiegend pflanzlichen Eiweißen einen höheren Siliziumgehalt haben).  Die Menge von verarbeiteten und veredelten Labensmitteln, die man konsumiert, spielt auch bei der Höhe des Siliziumspiegels eine Rolle. Normalerweise wird der Siliziumgehalt von Lebensmitteln infolge der Veredelung reduziert. Es findet jedoch eine zunehmende Tendenz statt, dass silikathaltige Zusatzstoffe bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Back- und Konditoreiwaren als Trennmittel oder Demulgatoren verwendet werden. Obwohl dadurch die Gesamteinnahme von Silizium über die Nahrung erhöht wird, ist der Großteil allerdings nicht biologisch verfügbar. Der Siliziumgehalt des Trinkwassers (und die daraus entstehenden Getränke) weist geographisch bedingte Abweichungen auf. Die reichhaltigsten Siliziumquellen sind nicht veredeltes Getreide, das auch reich an Ballaststoffen ist, sowie Getreideprodukte. Die durchschnittlichen Tageseinnahmen von Silizium liegen im Bereicht 20-50 mg pro Tag.

Toxizität: Die meisten Siliziumverbindungen sind bei oraler Einnahme grundsätzlich nicht toxisch. Magnesiumtrisilikat, ein nicht verschreibungspflichtiges Antazid, ist seit mehr als 40 Jahren von Menschen ohne offensichtliche schadlichen Wirkungen verwendet worden. Bei den Wiederkäuern, die Pflanzen mit hohem Siliziumgehalt konsumieren, können siliziumhaltige Nierensteine auftreten; menschliche Nierensteine beinhalten auch wahrscheinlich Silikate.

Aktuelle Forschung: Bei Ratten wird der Hydroxyprolingehalt der Knochen reduziert, die Zusammensetzung der im Plasma vorhandenen Aminosäuren sowie die Zusammensetzung der Knochen wird verändert, und die Basen- sowie die Säurenphosphatase werden durch Siliziummangel verringert. Allerdings wird der Wachstum bei Ratten vom Siliziummangel nicht maßgeblich beeinflusst.
 
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